Was kann christlicher Glaube angesichts der autonomen Moral einer modernen Gesellschaft zur sittlichen Verwirklichung menschlicher Existenz noch beitragen? Welche Rolle kann die Kirche dabei spielen?
Der Verweis auf die Theologie genügt heute nicht mehr, um sittliche Normen zu legitimieren. Diese bedürfen vernünftiger Begründungen, um angenommen zu werden. Dies stellt die Moraltheologie vor neue Herausforderungen. In seinem berühmten Buch löst Alfons Auer diese Problematik nicht auf, indem er den ethischen Autonomieanspruch der Moderne theologisch diskreditiert. Stattdessen zeigt er, dass eine von Vernunft begründete autonome Sittlichkeit für den christlichen Glauben nicht fremd, sondern sogar erforderlich ist. Auers lange vergriffenes und noch immer stark gefragtes Standardwerk, das Theologiegeschichte schrieb, ist als gebundene Ausgabe nun endlich wieder erhältlich.